Ringelnatter als Haustier halten

Die Ringelnatter gehört zu den in Europa am weitesten verbreiteten Schlangenarten. Wie die meisten Nattern ist sie vollkommen ungefährlich und flüchten eher vor den Menschen statt sie anzugreifen. Da der Windbestand der Ringelnatter gefährdet ist, steht sie in Deutschland unter strengem Naturschutz. Wer eine Ringelnatter als Haustier halten will, muss darum unbedingt darauf achten, dass das Tier aus einer Zucht kommt – und dass dafür Belege vorhanden sind. „von privat“ einzeln angebotene Ringelnattern können möglichweise verbotene Wildfänge sein. Auch muss geklärt werden, ob für diese Schlangenart im eigenen Bundesland eine Meldepflicht besteht.

Das Leben der Ringelnatter

RingelnatterDie in Deutschland heimische „natrix natrix“ ist ein tagaktives Tier, das in der Nähe von Feuchtgebieten lebt, z.B. an Bächen, Teichen und Seen. Allerdings machen auch Spaziergänger in Parks und Wäldern ab und zu Begegnung mit einer wilden Ringelnatter. Wer dann die größere Angst hat – Mensch oder Schlange – ist häufig nicht deutlich. Meistens ergreift die Ringelnatter schnell die Flucht, doch wenn sie sich angegriffen fühlt, kann sie den „Gegner“ auch böse anzischen oder sogar beißen.

Wird sie angefasst, kann sie ein fürchterlich stinkendes Sekret abgeben. Dies kann durchaus auch bei einer Ringelnatter passieren, die zuhause im Terrarium gehalten und vom Besitzer angefasst und herausgenommen wird. Das Sekret wird von den Duvernoyschen Drüsen abgesondert und ist ein Eiweißgift, mit dem der Gegner gelähmt werden soll. Für Menschen ist es eigentlich nicht gefährlich, kann aber allergische Reaktionen auslösen.

Sie ernährt sich in der freien Wildbahn vor allem von Amphibien wie Fröschen, Kröten und Eidechsen. Da dies in Gefangenschaft kaum möglich ist, sollte der Ringelnatter möglichst oft frischer Fisch gefüttert werden, egal ob aus dem Supermarkt oder spezielle lebende Fische aus der Zoohandlung.

Die männliche Ringelnatter wird ca. 75 cm lang, das Weibchen kann es dagegen auf über einen Meter bringen. Anders als die bunten Kornnattern kommt die Ringelnatter eher „langweilig“ in grau-braun daher und fällt vor allem durch den gelben oder orangen „Ring“ am Hals auf, der ihr auch den Namen gegeben hat. Die Ringelnatter kann es bei guter Haltung auf rund 20 Jahre bringen.

Wichtig: Neben der regulären „natrix natrix“ Ringelnatter kommt in Deutschland auch die Unterart „natrix natrix helvetica“ vor, die Barrenringelnatter genannt wird. Diese Art kann um einiges größer werden als die normale Ringelnatter – Weibchen bringen es auf 180cm! Wer nicht viel Platz hat, sollte daher unbedingt darauf achten, dass er keine Barrenringelnatter kauft.

Die richtige Haltung der Ringelnatter

Wie schon gesagt lebt die Ringelnatter wild vor allem in Feuchtgebieten und ist ein guter Schwimmer. Sie benötigt zwar keinen eigenen Swimming Pool zuhause, doch im Terrarium sollte auf jeden Fall ein kleiner Teil mit Wasser zur Verfügung stehen. Dies kann eine Plastikschüssel sein oder ein großer Futternapf für Hunde, der mit Wasser gefüllt wird.

Ansonsten braucht die Ringelnatter nicht allzu viel Platz – ein herkömmliches Terrarium mit 120cm Länge genügt. Da sie recht scheu ist, benötigt sie einen Rückzugsort und manche Tiere klettern auch gerne in Ästen herum. Wie alle Schlangen ist die Ringelnatter taub – laute Musik macht ihr daher gar nichts aus. Mehr unter „Schlangen und ihr Gehör„.

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6 Gedanken zu “Ringelnatter als Haustier halten

  1. Wie alle Schlangen ist die Ringelnatter taub – laute Musik macht ihr daher gar nichts aus.

    An anderer Stelle wird von dir beschrieben, das Schlangen sehr wohl hören können und von zuviel/ zu lauter Musik sehr gestörrt werden können. Was stimmt den nun?

    • Ich liebe Schlangen ob wohl ich keine habe .Aber ich werde in ein paar Jahren eine Ringelnatter haben es war gut das zu lesen.Ich empfehle es

  2. Ein kleiner Hinweis:
    Laut dem Artikel „Schlangen und ihr Gehör“ unter „Haltung und Pflege“ kann jede Schlange hören. Der letzte Satz in diesem Artikel „Ringelnatter als Haustier halten“ besagt wiederum das Gegenteil. Ich nehme an, es wurde vergessen, diese Information umzuschreiben.
    Danke für die Website!

  3. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Barrenringelnatter nach neueren Erkenntnissen keine Unterart der Ringelnatter ist, sondern eine eigene (wenn auch eng verwandte) Art.

  4. Hallo. Nach meinem Wissen kann nicht nur die Barrenringelnatter eine Länge von bis zu 1,80 erreichen sondern auch Natrix natrix bringt es in Ausnahmefällen auf diese Länge. Ich habe in meiner Jugendzeit selbst noch solche Tiere erlebt. In den letzten Jahren geht die Art allerdings, genau wie alle unsere einheimischen Reptilien- und Amphibienarten, kontinuierlich zurück. Es scheint fast, als würden wirklich große Ringelnattern ein für allemal der Vergangenheit angehören. Vor allem in meiner Kindheit und Jugend habe ich auch immer mal wieder eine Ringelnatter angefasst bzw. kurzfristig gefangen (Ich weiß, daß das verboten ist. Heute mache ich das nicht mehr, aber damals in den Achtzigern, hat da noch kein Hahn danach gekräht und ich habe den Tieren ja auch kein Leid zugefügt und sie gleich wieder freigelassen.). Selbst von den größten Exemplaren hat nicht eines jemals auch nur versucht, zu beißen. Der Geruch ist allerdings nicht von Pappe. Dass das Sekret aus der Analdrüse allerdings giftig sein soll, ist mir neu. Nach meinem Wissen soll dem Freßfeind dadurch lediglich der Appetit vergehen. Was die Taubheit von Schlangen betrifft, zumindest mit den starken Bässen lauter Musik wäre ich da eher vorsichtig. Schlangen mögen vielleicht nicht gut hören – Erschütterungen (zum Beispiel menschliche Schritte) können sie aber deutlich spüren und dies kann zu Fluchtverhalten führen. Ansonsten – schöne Website. Grüsse. Stefan

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