Terciopelo Lanzenotter

Die Terciopelo Lanzenotter gehört zu den giftigsten Schlangen der Welt und hat in meinen Augen nicht wirklich etwas in einem Privathaushalt zu suchen. Selbst wenn die Unterbringung in einem freistehenden Einfamilienhaus erfolgt und nicht in einer Mietwohnung, ist doch immer das Risiko gegeben, dass das Tier einmal flüchtet.  Ein Mann, dem 2010 seine giftige Monokelkobra in Mühlheim an der Ruhr abhandenkam, durfte sich später über eine Rechnung in Höhe von rund 100.000 Euro für den folgenden Polizeieinsatz freuen.

Tatsache ist jedoch auch, dass die Haltung von Giftschlangen in den meisten Bundesländern erlaubt ist. Voraussetzung ist häufig ein gewisses Alter und ein Sachkundenachweis. Selbstverständlich muss die Giftschlange angemeldet werden. Gewöhnlich erfolgt auch ein Besuch des Veterinäramts, das die ordnungsgemäße Haltung der Schlange überprüft und das Vorhandensein des richtigen Gegengiftes.

Teciopelo Lanzenotter

Nun also zu dieser hochgiftigen Vertreterin ihrer Art. Die Terciopelo Lanzenotter (bothrops asper) ist in Mittelamerika und im Nordwesten Südamerikas heimisch und gehört zur Familie der Vipern. Sie ist auffällig schlank für ihre Gattung und wird zugleich mit 1,2 – 1,8 Metern länger als andere Lanzenotter. Durch ihre unauffällige braun-grau-gefleckte Färbung fällt sie auf dem Erdboden kaum auf. Manche Lanzenottern klettern auch in die Bäume um dort ihre Nahrung zu jagen.

Je nach „Wohnort“ taucht die Teciopelo Lanzenotter auch gerne in den Siedlungen auf, versteckt sich auf Zuckerrohrfeldern und an Seeufern und sorgt für großes Unheil. Jährlich gehen mehr tödliche Bisse auf ihr Konto als auf das anderer Schlangenarten in der Region. Anders als viele andere Schlangenarten ist die Teciopelo Lanzenotter furchtlos und ergreift nicht die Flucht, wenn sie einem Menschen begegnet. Stattdessen wartet sie, bis der Mensch in Reichweite ist  und schnappt blitzschnell zu.

Während vor allem einheimische Feldarbeiter und die Bewohner einfacher Dörfer betroffen sind, können auch Touristen in beliebten Ferienländern wie Mexiko und Costa Rica Bekanntschaft mit der Teciopelo Lanzenotter schließen: Sie kann nachts in Zelte und offene Hütten eindringen und sich auch in Autos verstecken.

Das Gift der Teciopelo Lanzenotter

Schon kurz nach dem Biss treten heftige Schmerzen und starke Schwellungen auf. Bei rechtzeitiger Gabe des Gegengiftes ist zumindest die Rettung des Lebens möglich, doch die lokalen Folgen des Bisses sind meistens unvermeidlich. Da die Lanzenotter häufig hochaufgerichtet ins Bein beißt, haben viele Menschen dadurch bereits das gesamte Bein verloren. Wer ganz viel Glück hatte, bekam nur einen Verteidigungsbiss, bei dem kein Gift freigesetzt wurde. Darauf darf sich jedoch niemand verlassen.

Man sieht es schon: eine Teciopelo Lanzenotter, bothrops asper, ist wirklich kein Tier, das als Haustier zu empfehlen wäre. Wenn es unbedingt eine Lanzenotter sein muss, wäre die Greifschwanz Lanzenotter (Botriechis schlegelii) eine sinnvollere Alternative. Zwar ist diese Art auch sehr giftig, gibt jedoch nur wenig Gift ab, so dass ein Biss keine so schlimmen Folgen hat wie bei der Teciopelo Lanzenotter. Zudem bringt sie es nur auf eine Länge von 70-80cm.

Die Haltung der Lanzenotter

Die aus dem Regenwald stammenden Tiere haben es gerne warm und feucht. Da sie gerne klettern, brauchen sie ein Terrarium mit entsprechender Höhe und Klettermöglichkeiten, sowie einer dichten Bepflanzung und Rückzugsmöglichkeiten. Der Name „Greifschwanz Lanzenotter“ weist bereits darauf hin, dass die Tiere hervorragend klettern können – daher ist es ausgesprochen wichtig, dass sie nicht aus ihrem Terrarium entwischen kann. Lanzenottern können mit Frostfutter wie Mäusen und Echsen gefüttert werden.

Terrarien für Schlangen:



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